Zusätzlicher Optimierungsprozess in der Unterhaltsreinigung

Zusätzlicher Optimierungsprozess in der Unterhaltsreinigung

Vorschlagsnummer: 
222
Kennzeichnung: 
Vorschlag der Verwaltung
Themengebiet: 
Dezernat: 
Zur Beratung in: 

Die Unterhaltsreinigung städtisch genutzter Gebäudeflächen wird derzeit mit rund 70% Eigenreinigung und rund 30 % Fremdreinigung sichergestellt. Durch eine verstärkte Vergabe der Unterhaltsreinigung an externe Unternehmen, Nutzung der veränderten Eingruppierungsmöglichkeiten durch den neuen Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst - für künftige Neueinstellungen und Modifizierung der Leistungswerte ist eine Kostenreduzierung vorgesehen. Betriebsbedingte Kündigungen sind ausgeschlossen. Bei der Berechnung der Einsparbeträge wurden die heutigen Reinigungsstandards und -intervalle zugrunde gelegt. Gespräche mit dem Personalrat haben begonnen.

Konsolidierungsbeitrag (pro Jahr): 
  • 2013: 100.000 Euro
  • 2014: 200.000 Euro
  • 2015: 350.000 Euro
  • 2016: 450.000 Euro
  • 2017: 500.000 Euro
  • 2018: 550.000 Euro
  • 2019: 600.000 Euro
  • 2020: 800.000 Euro
  • 2021: 950.000 Euro
Einspar- oder Einnahmesumme im Jahr 2022: 
1.050.000 Euro

Bezüglich der

Bezüglich der Unterhaltsreinigung würde mich als Bürger einmal interessieren, wieviele 1-Euro Arbeitskräfte die Stadt Mülheim eigentlich für solche Arbeiten beschäftigt. Warum überlegt man ernsthaft eine Fremdvergabe, wenn man doch ggfs. Arbeiter in Mülheim hat, die man sowieso über das ALG 2 bezahlt.

Antwort auf #1

Hallo Katerkarlo72,

es ist gesetzlich nicht zugelassen Arbeiten des sogenannten ersten Arbeitsmarktes durch 1-Euro-Kräfte (zweiter Arbeitsmarkt) zu beschäftigen. Aus diesem Grund werden für die Unterhaltsreinigung keine 1-Euro-Kräfte eingesetzt.

Kosteneinsparung beim Reinigungspersonal?

Hier einige Vorschläge zur Modifizierung der Leistungswerte in der Gebäudereinigung:

Mitarbeitermotivation hat das beste Einsparungspotential:

1. Weg von starren Arbeitsplänen, Mitarbeiter mit eigeninitiative Arbeiten effektiver als „Marionetten“, die nur auf Anweisung widerwillig ihre Arbeit erledigen.
2. Mitarbeiterschulungen und Mitarbeiterbetreuung durch Personen aus dem betroffenen Mitarbeiterkreisen erhöhen den „Gemeinschaftssinn“ und die Aufnahmebereitschaft für neue Reinigungsstandards und –Intervalle.
3. Die Pressemitteilungen (mangelnde Sauberkeit in den Schulen und Einsparungen
beim Reinigungspersonal) der letzten Zeit und die fehlende zeitnahe Aufklärung
durch Vorgesetzte und Personalrat gibt den Mitarbeitern das Gefühl alleine
gelassen zu werden. Das Gefühl, auf der „Abschussliste“ zu stehen wird die
Arbeitsleistung und Arbeitsbereitschaft für die Zukunft nachhaltig senken. Die
Angst um den Arbeitsplatz fördert nicht die Arbeitsleistung. Regelmäßige Infopost
in die Betriebsstätten würde wieder Ruhe in die Belegschaft bringen, die
Arbeitsbereitschaft steigern und den Krankenstand senken.
4. Eine objektive Kontrolle der Arbeitsleistung bei eigenem Personal sowie bei den
Privaten Dienstleistern durch ein kleines Gremium aus Arbeitgeber- und
Mitarbeitervertretern würde klares Licht über den Stand der Sauberkeit- und
Arbeitsleistung erbringen. Anschließende Gespräche mit den betroffenen
Mitarbeitern und dem Personal der Fremdfirmen könnten für Abhilfe sorgen, ohne Panik zu erzeugen. Eine gezielte Kontrolle der Reinigungs- und
Aufräumarbeiten, die nicht durch das Reinigungspersonal durchgeführt werden
müssen (von Lehrern, Betreuern und Hausmeistern usw.) würde das Gesamtbild
der „Stadteigenen Reinigungskräfte“ besser darstellen.
5. Sinnvolle auf die Bedürfnisse der Arbeitsstätten bezogene Arbeitspläne, die unter Einbeziehung der für die entsprechenden Jahreszeiten extra anfallenden Arbeiten, in Absprache mit den Örtlichen Arbeitskräften erstellt werden.

Außerdem wäre zu überlegen, ob die Durchführung „sinnloser oder überflüssiger und in der Zukunft nicht Finanzierbarer“ Projekte (Altstadtumbau, Brückenabriss Konrad- Adenauer- Brücke + Kreuzungsneubau, RUHRBANIA usw.) auf Kosten langjähriger Mitarbeiter ausgetragen werden müssen.

Wurde schon über eine Privatisierung der Stadtverwaltung incl. aller Ämter nachgedacht?
Auch in diesem Bereich könnten einige Millionen eingespart werden (Aber keine Angst, diese Personen werden auf keinen Fall ihren eigenen Arbeitsplatz wegrationalisieren).
Wird in einem Privatbetrieb von der Geschäftsführung über Jahre nur Verlust gemacht oder Investitionen falsch angelegt, müssen die Geschäftsführer mit Konsequenzen rechnen. Bei der Stadtverwaltung von Mülheim werden hat dieses nur eine Folge:

Die Streichung von Freizeiteinrichtungen, das Aufstellen von Geschwindigkeitsbegrenzungen bei defekten Straßenbelägen und das entsorgen (Privatisieren) der Städtischen Reinigungskräfte!

Antwort auf Kommentar #3

Mitarbeitermotivation hat das beste Einsparungspotenzial:

Zu 1. )
Für die Reinigung muss es Arbeitspläne geben, da es für sie festgesetzte Intervalle gibt. Für die Reinigungskraft sind die Arbeitspläne hilfreich und geben ihr Sicherheit.

Zu 2)
Die Reinigungskräfte werden durch Objektleiter geschult und betreut, die selber vorher in der Reinigung tätig waren. Weiterhin durch einen Meister des Gebäudereinigerhandwerks sowie Einweisungen und Sicherheitsschulungen durch Fachunternehmen.

Zu 3.)
Keine Kollegin steht auf der "Abschussliste" und bei Bedarf werden auch Gespräche geführt und keine Kollegin wird alleine gelassen. Es ist nie an die Reinigungskräfte herangetragen worden, dass deren Arbeitsplatz in Gefahr ist. Im Gegenteil werden auf den mindestens jährlich stattfindenden Personalversammlungen die Themen Reinigung und vor allem die Planungen in diesem Bereich umfänglich behandelt. Im Übrigen sind betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen.

Zu 4.)
Es finden bereits Kontrollen der Arbeitsleistungen statt, die dann gemeinsam mit den Reinigungskräften besprochen werden. Über eine Weiterentwicklung des Kontrollsystems wird in Zusammenarbeit mit dem Personalrat diskutiert. Bei den externen Dienstleistern finden ebenfalls Qualitätskontrollen statt.

Zu 5.)
Die Reinigungspläne sind auf die jeweiligen Objektformen (Schulen/Verwaltung/Tageseinrichtungen) bezogen. In Gebäuden mit schwierigen Reinigungsrevieren (z. B. Feuerwehrgebäude) wird eine ergebnisorientierte Reinigung durchgeführt.

Zu den genannten Projekten gibt es Ratsbeschlüsse. Verwaltung und Politik haben sich sehr intensiv mit den einzelnen Themen auseinandergesetzt. Von „sinnlosen“ oder „überflüssigen“ Maßnahmen kann daher nicht gesprochen werden.