iPads 2 anstatt 3 für den Stadtrat

iPads 2 anstatt 3 für den Stadtrat

Vorschlagsnummer: 
256
Kennzeichnung: 
Bürgervorschlag
Themengebiet: 
Dezernat: 
Zur Beratung in: 

Der Rat will sich selbst ein Geschenk machen und iPads kaufen, und zwar die dicksten, die es gibt. Kosten: 58.409,48 EUR.

Wie wird sachlich begründet, dass es 1.  ein iPad 3 seien muss und 2. mit 64 GB und 4G? Besonders Mobilfunk wird gar nicht gebraucht, da im Rathaus ja wohl WLan vorhanden ist. Auch 64 GB müssen nicht sein, so groß sind die PDF ja wohl auch nich.

Mein Vorschlag wäre eigentlich, ganz auf die iPads zu verzichten, aber das werden die Politiker eh nicht tun. Wer nimmt sich schon selbst sein Spielzeug? Daher bitte ich, zumindest auf das iPad 2 zu setzen, denn es gibt keinen technischen oder sachlichen Grund, der dagegen spricht. BeimmKauf von iPad 2 direkt bei Apple entstehen Kosten von maximal 22.361 Euro. Insofern werden weitere 36048,48 EUR gespart.

Stellungnahme: 

15.10.2012, 10:40:

Der Rat der Stadt hat in seiner Sitzung am 4. Oktober 2012 beschlossen, denjenigen Ratsmitgliedern, die künftig auf die Bereitstellung der Sitzungsunterlagen in Papierform verzichten, dass iPad 3, WiFi, 64 GB, 4G zur Verfügung zustellen.

1. Für den ortsunabhängigen Datenzugriff per Internet wird die 4G-Funktion benötigt:

Als grundsätzliche Rahmenbedingung für ein papierarmes Arbeiten wurde im Rahmen der Rathaussanierung in allen Sitzungsräumen für Rats- und Ausschusssitzungen die Möglichkeit zur Nutzung von W-LAN geschaffen. Vor diesem Hintergrund wird den Ratsmitgliedern seitens der Stadtverwaltung auch keine UMTS Karte für die iPad Nutzung gestellt.

Da die eigentliche Sitzungsvorbereitung bzw. -nachbereitung durch die Ratsmitglieder jedoch nicht im Historischen Rathaus selbst, sondern voraussichtlich überwiegend zu Hause stattfindet, benötigten sie hierzu ebenfalls einen entsprechenden Internetzugang. Ist ein privater Internetzugang nicht vorhanden oder wird sich an Orten ohne W-LAN Anbindung auf Sitzungen vorbereitet, können die Ratsmitglieder aufgrund der 4G-Funktion die Sitzungsvor- und nachbereitung örtlich ungebunden wahrnehmen. Mit der 4G-Funktion wird diese Möglichkeit durch den Einsatz von Microsim-Karten erst geschaffen. Voraussetzung ist lediglich ein eigenfinanzierter Mobilfunk- bzw. Datenvertrag. Gleiches gilt für Sitzungen und Termine außerhalb des Historischen Rathauses.

2. Die 64 GB-Version unterstützt den Einatz des iPads nachhaltiger und bietet ausreichend Speicherkapazität:

Je nach Umfang einer anstehenden Sitzung ist eine stundenlange Arbeit mit der Hardware erforderlich. Dies kann bei einer Bildschirmauflösung von 1024 x 768 Pixeln bei 132 ppi. beim iPad 2 sehr anstrengend und ermüdend sein. Das iPad 3 verfügt über ein hochauflösendes Retina Display, welches eine Auflösung von 2048 x 1536 bei 264 ppi. ermöglicht. Eine stundenlange Bildschirmtätigkeit kann somit als weitaus gesundheitsfreundlicher eingestuft werden.

Die noch zu beschaffende Hardware soll den Ratsmitgliedern über eine Laufzeit von 5 Jahren zur Verfügung stehen. Die hierbei allein durch Verwaltungsvorlagen entstehenden Datenmengen, z.B. durch Bebauungspläne, sind durchaus von beträchtlicher Größe, unabhängig von den Unterlagen des Ratsmitgliedes, die gegebenenfalls zur Ausübung des Mandates ergänzend benötigt werden. Dies ist selbstverständlich individuell bei jedem Nutzer unterschiedlich.

Es ist richtig, dass 64 GB Speicherkapazität hierzu ausreichend Spielraum belässt. Allerdings reichen die angebotenen und lediglich erhältlichen 16 GB Speichervolumen beim iPad 2 in keinem Falle für eine Mandatstätigkeit über 5 Jahre aus.

Aus den kurz skizzierten Gründen könnte eine sicherlich noch sparsamere Hardwarevariante einmalig im Anschaffungsjahr zu höheren Einsparungen führen, aber auch schnell zu fehlender Akzeptanz und somit zu Korrekturen, die dann wiederum zu weitaus höheren Kosten führen könnten.

Einsparpotenzial: Das Einsparpotenzial würde im Anschaffungsjahr 19.000 Euro betragen.

 

Einspar- oder Einnahmesumme im Jahr 2022: 
19.000 Euro

So Nicht!

Google wird sein Nexus-7-Tablet am 29.10. mit 32 GB für nur 249 $ herausbringen. Das ist erheblich billiger als die Luxus-Variante mit der sich die Ratsmitglieder sich beschenken wollen.

Die Stellungnahme der Verwaltung untersützt den Rat einseitig, das Mitleid ist rührend:

  • Für PDFs reicht fast jedes Tablet. Bebauungspläne habe ich nur als PDF gefunden, hier: http://www.muelheim-ruhr.de/cms/aktuelle_stadtplanung_vorhabenbezogene_bebauungsplaene1.html
    Wenn es noch andere gibt, muss die Software auf dem ipad laufen. Das Apple nicht alles kann, ist ja bekannt. Auch im Rathaus? Ist das geprüft?
  • Die Ratsmitglieder untersthen auch nicht den Arbeitsschutzrechten von Angestellten. Ist das geprüft?
  • Ratsmitglieder arbeiten bestimmt nicht ohne Unterbrechnung ständig an Plänen. Sind ja Hobby-Politiker. Ist das geprüft?

Zuletzt noch: Wenn die Stadt Pleite ist, sind ausgerechnet ipads der richtige Weg zu sparen? Sicher nicht. Gedruckt wird auch weiter. Papierlos ist ein Traum: Utopie vom papierlosen Büro.

Politiker fühlen sich unverstanden, sind frustriert? Warum wohl. Fragt mal die Bürger bei solchen Entscheidungen. Bleibt nur noch sich das eigene Salär zu erhöhen! Unpopuläre Entscheidungen fängt man am besten bei sich selbst an!

Kommentar #1 - oscar - 25. Oktober

Sehr geehrter Teilnehmer,

wir haben Ihre Frage an die Fachverwaltung weitergeleitet, diese wird in Kürze Stellung nehmen.

Mit besten Grüßen

Ihr Team Haushaltsforum

Ihr Kommentar vom 25.10.2012 "So Nicht!"

Der Rat der Stadt hat in seiner Sitzung am 04.10.2012 beschlossen, denjenigen Ratsmitgliedern, die künftig auf die Bereitstellung der Sitzungsunterlagen in Papierform verzichten, dass iPad 3, WiFi, 64GB, 4G zur Verfügung zustellen. Maßgeblich bei der Auswahl war, dass die Technikunterstützung einerseits Papier- und Druckkosten spart und andererseits so gestaltet ist, dass stundenlanges Arbeiten an den Geräten zumutbar ist.

Diese letztere Anforderung wird vom Nexus 7 – Tablet unseres Erachtens nicht erfüllt: Die Bildschirmauflösung beim neuen, von Ihnen vorgeschlagenen Nexus 7 liegt bei 1200 x 800 Bildpunkten. Das iPad 3 verfügt hingegen über ein hochauflösendes Retina Display, welches eine Auflösung von 2048 x 1536 ermöglicht. Je nach Umfang einer anstehenden Sitzung ist eine stundenlange Arbeit mit der Hardware erforderlich. Dies kann bei der beschriebenen  Bildschirmauflösung beim Nexus 7 sehr anstrengend und ermüdend sein.

Zudem verfügt das neue Nexus 7 lediglich über einen 7 Zoll großen Bildschirm, welcher die Sitzungsvorbereitung z. B. bei einer Ratssitzung mit vielen hundert Seiten als nicht empfehlenswert erscheinen lässt: Die verkleinerte Schriftgröße bei einer ganzseitigen Darstellung eines DIN A4 Formates führt bei langem Lesen zu Augenermüdungen. Aus demselben Grund wurde bereits der Bürgervorschlag „iPad mini (7,9 Zoll  Bildschirmgröße) statt iPad 3“ als nicht geeignet bewertet.

Das iPad 3 erfüllt dagegen alle gestellten Anforderungen.

Nexus 10

Das Nexus 10 von Google ist das Tablet-Display, das die weltweit höchste Auflösung bietet und weniger Kostet als das iPad3. Ist das auch nicht gut genug?

Wie viele Ratsmitglieder verzichten denn auf die Papierausdrucke? Tun sie das wirklich für 5 Jahre oder wird alle 3 Jahre ein neues Tablet fällig? Wie kommt es dann zu dem Preis von fasat 60.000 € bei 58 Ratsmitgliedern, von denen ich eben gelesen habe? Was gibt es zum iPad noch dazu?

Ich bin zwar der Auffassung, dass kein Tablet richtig ist, weil die Stadt nicht mit Schulden fiktive Einsparungen schaffen darf, aber wenn, muss wenigstens sparsam mit dem Geld umgegangen werden und kein Markenfetisch befriedigt werden.

Antwort auf Kommentar #4

Der Rat der Stadt hat in seiner Sitzung am 04.10.2012 beschlossen, denjenigen Ratsmitgliedern, die künftig auf die Bereitstellung der Sitzungsunterlagen in Papierform verzichten, dass iPad 3, WiFi, 64GB, 4G zur Verfügung zustellen.

Die Bildschirmauflösung beim neuen, von Ihnen vorgeschlagenen Nexus 10 ist wie beim iPad 3 hervorragend für ein stundenlanges Bildschirmarbeiten bestens geeignet.

Allerdings wird für den ortsunabhängigen Datenzugriff per Internet die 4G-Funktion benötigt.
Als grundsätzliche Rahmenbedingung für ein papierarmes Arbeiten wurde im Rahmen der Rathaussanierung in allen Sitzungsräumen der Ratssaalspange die Möglichkeit zur Nutzung von W-LAN geschaffen. Vor diesem Hintergrund wird den Mandatsträgern seitens der Stadtverwaltung auch keine UMTS Karte für die iPad Nutzung gestellt.
Da die eigentliche Sitzungsvorbereitung bzw. Sitzungsnachbereitung durch die Mandatsträger jedoch nicht im Historischen Rathaus selbst, sondern voraussichtlich überwiegend zu Hause stattfindet, benötigten die Mandatsträger hierzu ebenfalls einen entsprechenden Internetzugang. Ist ein privater Internetzugang nicht vorhanden oder bereiten sich die Mandatsträger an Orten ohne W-LAN Anbindung auf Sitzungen vor, so können die ehrenamtlichen Mandatsträger aufgrund der 4G-Funktion  die Sitzungsvor- und nachbereitung örtlich ungebunden wahrnehmen, denn durch die 4G-Funktion wird die Möglichkeit zum Einsatz von Microsim-Karten erst geschaffen. Voraussetzung ist lediglich ein eigenfinanzierter Mobilfunk- bzw. Datenvertrag. Gleiches gilt für Sitzungen und Termine außerhalb des historischen Rathauses.
Diese zwingende Voraussetzung erfüllt das Nexus 10, auch um den Preis gering halten zu können, nicht.

Die 64GB-Version des iPad 3 unterstützt den Einsatz des iPads nachhaltiger und bietet ausreichend Speicherkapazität
Die noch zu beschaffende Hardware soll den Mandatsträger über eine Laufzeit von 5 Jahren zur Verfügung stehen. Die hierbei allein durch Verwaltungsvorlagen entstehenden Datenmengen sind durchaus von beträchtlicher Größe, unabhängig von den Unterlagen des Mandatsträgers, die gegebenenfalls zur Ausübung des Mandates ergänzend benötigt werden. Dies ist selbstverständlich individuell bei jedem Nutzer unterschiedlich.
Die 64 GB Speicherkapazität belassen hierzu ausreichend Spielraum. Allerdings reichen die angebotenen und maximal erhältlichen 32 GB Speichervolumen beim Nexus 10 in keinem Falle für eine Mandatstätigkeit über 5 Jahre aus.

Der Prozess hinsichtlich der freiwilligen Teilnahme an dieser Form der Gremienarbeit ist bislang noch nicht abgeschlossen. Man befindet sich derzeit in der Ausschreibungsphase, in der erst noch ermittelt werden muss, welche konkrete Summe für die Beschaffung der nötigen iPads inkl. der Verlängerung der Garantie und des Supports durch Apple Stores anfällt.